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Für manche Kunden steht man bei der Produktentwicklung manchmal vor dem Problem weiche organische oder auch fließende Formen zu generieren. Verschiedene CAD Programme, in meinem Fall Rhino, bieten sehr gute Möglichkeiten glatte Freiformflächen mittels NURBS zu konstruieren, insbesondere wenn man Konstrukteuren mit Flächenmodellen zuarbeitet.  Doch so richtig intuitiv fand ich die Vorgehensweise bei solchen Aufgabenstellungen trotzdem nicht, da die Form eigentlich schon sehr genau feststehen muß, während sie mit kombinierten Linien oder Kurvenzügen aufgebaut werden, um sie später mit verschiedenen Werkzeugen zu verrunden. Ein Herantasten an die Form ist dabei nicht wirklich möglich und auch geringe Änderungen nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.

 

Ein ganzes Stück intuitiver kann man mit  Modellier-Programmen arbeiten, die mittels Polygonen die Formen definieren. Cinema 4D, Modo oder das frei erhältliche Blender sind solche Programme die man im Animationsbereich oder im Character- modelling findet. Durch Unterteilungsflächen (subdivision-surfaces) werden die generierten Flächen zwar optisch auch immer glatter, im Detail bleiben diese Flächen jedoch plan. Das merkt man, wenn diese Polygonmodelle danach (meistens  als .obj Datei) in ein NURBS basiertes Programm importiert werden. Man hat zwar zunächst ein wunderbar organisches Modell,  muß die Flächen aber erneut aufwändig zu NURBS nachmodellieren, da für weitere und präzisere Konstruktionsschritte sehr glatte Flächen (z.B für Fräsformen oder Export in andere Konstruktionsprogramme) gefragt sind.

 

So klafft zwischen diesen Polen scheinbar eine Lücke die mittlerweile aber bei RHINO gut mit einem Plug-in gefüllt werden kann: T-Splines. Mit T-Splines arbeitet man ähnlich intuitiv wie mit Polygon Modellierern, auf Knopfdruck wird das klötzchenartig aussehende Modell aber schnell zu einem glatten, geschlossenen NURBS Flächenmodell mit kontinuierlichen Übergängen und geschlossenen Flächenkanten umgewandelt. Und noch ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn man z.B ein Polygonmodell aus den genannten Programmen zur Verfügung hat (oder gestellt bekommt). Dann macht T Splines in wenigen Schritten ein ebenso glattes NURBS Modell daraus.

 

Und damit kommen wir zum erwähnten Kamel glatt machen (streng genommen ja ein Dromedar, aber ein Höcker reicht hoffentlich zur Veranschaulichung). Die Bildfolge illustriert die Vorgehensweise.